Expedition Leben

Am 28.10.2017 hat die Inhaberin, Doris Gipp-Müller, und einer ihrer Mitarbeiter, Florian Müller, im Rahmen der Veranstaltung "Gesundheit und Leben" über Expedition Leben ein Vortrag über "Schmerzen verstehen" gehalten. Wir möchten hier eine Zusammenfassung des Vortrags Ihnen zur Verfügung stellen

Schmerzen verstehen

Niemand möchte gerne Schmerzen haben. Sobald man Schmerzen hat, möchte man sie am liebsten wieder los werden. Das ist verständlich, denn Schmerzen sind unangenehm. Aber gerade wegen dieses unangenehmen Gefühls sind Schmerzen so effektiv und ein wichtiger Teil des Lebens. Schmerzen beschützen sie und alarmieren sie bei Gefahren, oft schon bevor überhaupt eine Verletzung stattgefunden hat oder man sich noch schlimmer verletzt. Mit Schmerzen bewegt man sich anders, man denkt anders und man verhält sich anders. Dadurch tragen Schmerzen auch entscheidend zum Heilungsprozess bei. Wenn es irgendwo weh tut, gibt es normalerweise einen guten Grund dafür. Am häufigsten kommt es zu Schmerzen, wenn ihr Körperalarmsystem ihr Gehirn vor aktuellen oder potenziellen Gewebeschäden warnt. Aber das ist nur ein Teil einer groß angelegten Geschichte. Es gibt viele Mythen, Missverständnisse und unnötige Ängste in Bezug auf Schmerzen. Das ist enttäuschend, denn Schmerzen zu verstehen, kann nachweislich dazu beitragen, dass man wirksamer damit umzugehen lernt.

Alle Schmerzerfahrungen sind normal und eine ausgezeichnete, wenngleich unangenehme Reaktionsantwort auf alles, was ihr Gehirn als bedrohlich für sie einschätzt.

Schmerzen von Insektenstichen, Fehlhaltungen und Verstauchungen sind kleine >>alltägliche<< Schmerzen, die ganz einfach mit Gewebeveränderungen in Verbindung gebracht werden können. Das Gehirn beschließt, dass Körpergewebe in Gefahr sind und dass etwas dagegen getan werden muss, einschließlich heilungsfördernder Maßnahmen. Ein zusätzlicher Nutzen ist hier, dass einen die Erinnerung an den Schmerz davor bewahren wird, denselben Fehler zweimal zu begehen. Schmerzen sind eine viel komplexere Erfahrungen.

Das Wort Schmerz wird auch im Zusammenhang mit Trauer, Einsamkeit und Entfremdung verwendet. Wie kommt es, dass der Schmerz über eine verlorene Liebe genauso schwer zu ertragen ist wie z.B. ein akuter Rückenschmerz Wenn wir diese Art von gefühlsmäßig beladenem Schmerz mit einbeziehen, wird klar, dass wir Schmerzen aus einer umfassenden Perspektive betrachten müssen. Bei allen Schmerzempfindungen (eigentlich bei jeder Art von Erfahrung) spielen Gedanken und Gefühle eine Rolle. Um Schmerzen zu verstehen – vor allem Schmerzen, die anhalten, sich ausbreiten oder unberechenbar zu sein scheinen – müssen wir uns das Gehirn genauer ansehen. Nur so können wir begreifen, warum Gefühle, Gedanken, Überzeugungen und Verhaltensweisen einen Einfluss auf Schmerzen haben.

Wenn sie anhaltende Schmerzen haben, die ihr ganzes Leben zu ruinieren scheinen, fällt es ihnen vielleicht schwer sich vorzustellen, dass Schmerzen jemals irgendeinen sinnvollen Zweck erfüllen könnten. Selbst schlimme chronische Schmerzen sind nur deshalb vorhanden, weil das Gehirn, oft völlig unbewusst, aus irgendeinem Grund entschieden hat, dass sie bedroht oder in Gefahr sind - das Problem ist herauszufinden, warum das Gehirn zu dieser Schlussfolgerung gekommen ist.

Erstaunliche Schmerzgeschichten

Schmerzen sind wirklich erstaunliche Erfahrungen. Die meisten von uns kennen irgendwelche Geschichten von Leuten, die schlimme Verletzungen erlitten haben, ohne dass sie zum Zeitpunkt der Verletzung Schmerzen verspürt haben. Es liefen selbst schwer verletzte Menschen in brennende Häuser zurück, um Kinder zu retten; Sportler und Sportlerinnen vollbrachten trotz schwerer Verletzungen erstaunliche Leistungen

Schmerzentstehung

Schmerzentstehung und somit die schmerzauslösenden Signale müssen immer im individuellen Zusammenhang betrachtet werden. Dazu ein paar Beispiele:

Im Büroalltag kommen Schmerzen häufig vor. Je nach ihrem Verhältnis zum Chef sind sie vielleicht eher schlimmer ,wenn ihr Chef anwesend ist. Hier ist das Umfeld der entscheidende Auslöser.

Geschlechterrolle und Sexismus haben viel damit zu tun, aber auch Kontrolle, Arbeitsbelastung und Ergonomie spielen bei der Schmerzerfahrung eine Rolle.

Eine der häufigsten Schmerzarten auf diesem Planeten sind bekanntlich Zahnschmerzen. Wenn die Schmerzen wieder verschwinden, bevor der Zahnarzt überhaupt in ihren Mund geschaut hat, liegt es wahrscheinlich daran, dass ihr Gehirn allein schon damit zufrieden ist, dass sie zum Zahnarzt gegangen sind.

Auch Alter, Geschlecht und der kulturelle Hintergrund haben Einfluss auf Schmerzen. Die genauen Einflüsse von Alter, Kultur und Geschlecht auf Schmerzen sind schwierig zu untersuchen und noch nicht völlig geklärt.

Alter: Wenn eine Bahnschranke mit gleicher Wucht auf einen 10jährigen, einen 45jährigen und einen 62jährigen herunter fällt, werden sie alle Schmerzen in gleicher Intensität angeben. Gleichzeitig kann man sagen, dass die Reaktionsantworten je nach Alter unterschiedlich ausfallen, wenn jemand geschlagen wird. Ein Baby wird schreien, ein Kind weinen, ein Erwachsener kann auf die unterschiedlichsten Weisen reagieren.

Auch geschlechterspezifische Stereotypen beeinflussen die Schmerzen und dadurch können Schmerzerfahrungen je nach Geschlecht und/oder gesellschaftlich festgelegten Geschlechterrollen unterschiedlich sein. Ein Beispiel hierfür sind:

Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Heulsuse

Weichei

etc. Ein gängiger Mythos besagt, dass Frauen eine niedrigere Schmerztoleranz haben als Männer – zumindest bis zu dem Moment, in dem Frauen gebären und ihre Schmerztoleranz auf magische Weise plötzlich ansteigt. Wahrscheinlicher ist es, dass Frauen Schmerzen viel ehrlicher angeben – bis zu dem Zeitpunkt, wo sie in den Wehen liegen und sich sozusagen verpflichtet fühlen „Tapferkeit“ zu zeigen.

Doch nicht nur Alter und Geschlecht beeinflusst die Wahrnehmung von Schmerzen. Ein weiterer Punkt ist der kulturelle Hintergrund. Viele Studien berichten über unterschiedliche Schmerzschwellen und Schmerzantworten bei Menschen verschiedener Kulturen.

Fazit: Ihre Schmerzen sind nie die gleichen wie die Ihres Arztes, Ihres Therapeuten oder irgendwelcher anderer Menschen

Das persönliche Schmerzempfinden ist individuell

Wie aus Gefahrensignalen Schmerzen werden

Wir haben ein bemerkenswertes sensorisches System entwickelt, das unser Gehirn ständig über Veränderungen in unserem Körper informiert. Ein Bestandteil dieser Sinneswahrnehmung ist das sogenannte Gefahrenmeldesystem, dessen Aufgabe darin besteht, unser Gehirn vor drohenden oder tatsächlichen Gefahren zu warnen.

Seien sie dankbar für dieses Alarmsystem. Auf Grund von Krankheiten oder Verletzungen kann das Alarmsystem auch fehlerhaft arbeiten. In seltenen Fällen haben Menschen von Geburt an keine Sinnesempfindungen für Schmerzen. Dies ist keineswegs ein Segen, weil ihr Gehirn somit nicht vor Verletzungen oder Krankheiten gewarnt wird. Unser Gefahrenmeldesystem arbeitet eng mit anderen Sicherheitsvorrichtungen im Körper zusammen: Sehen, Riechen, Hören und Schmecken. Zusammen mit diesen 4 Sinnessytemen schützt es den Körper vor Selbstzerstörung.

Es ist eine gefährliche Welt da draußen, und unser Körper tut sein Möglichstes, um uns zu schützen. Viele ganz unterschiedliche Faktoren spielen bei der Schmerzerfahrung eine Rolle, aber letztendlich entscheidet allein das Gehirn, ob es schmerzt oder nicht. Und das gilt 100prozentig – ohne jede Ausnahme.

Das Alarmsystem

Überall in unserem Körper sind Millionen von Sensoren verteilt. Man kann sich diese Sensoren als „Reporter“ vorstellen die in ihrem Gebiet ständig auf Vorkommnisse achten. Sensoren können spezialisiert sein: auf mechanische Kräfte, auf Temperaturunterschiede oder auf chemische Veränderungen. Jeder Sensor kann durch verschiedene Medikamente oder Chemikalien geöffnet oder geschlossen werden.

Wenn sie beispielsweise zum Zahnarzt gehen und eine schmerzhemmende Spritze bekommen, schließen die injizierten Medikamente die Sensoren, damit sie keine mechanischen Reize mehr erfassen können. Das Gehirn erfährt nichts von der Gefahr. Andere Medikamente oder Chemikalien können die Sensoren geöffnet halten. Durch einen Stich eines Rochens werden die Sensoren, durch die abgegebenen Chemikalien langfristig offen gestellt. Das ist einer der schmerzhaftesten Erfahrungen.

Aber: Sensoren haben eine kurze Lebensdauer – nur ein paar Tage, dann werden sie durch neue Sensoren ersetzt. Das bedeutet aber auch, dass ihre Empfindlichkeit sich ständig verändert. Bitte merken sie sich diesen Punkt. Wenn sie an chronischen Schmerzen leiden, kann ihnen das vielleicht neue Hoffnung geben. Ihr momentanes Maß an Schmerzempfindlichkeit ist nicht auf Dauer festgelegt.

Die Gefahrenbotschaft wird im Gehirn analysiert Die knifflige Aufgabe des Gehirns besteht daraus, auf der Basis all der ankommenden Informationen ein möglichst vernünftiges Szenario für den gesamten Organismus zusammenzustellen.

Als eines der wichtigsten Dinge steht fest, dass bei einer Schmerzerfahrung viele Teile des Gehirns gleichzeitig aktiviert werden. Obwohl bei einer Schmerzerfahrung konstante Aktivierungsmuster beobachtet werden können, sind genaue Hirnanteile und die Stärke der Aktivierung sowohl von Person zu Person und auch bei derselben Person zu verschiedenen Gelegenheiten unterschiedlich.

In der Großhirnrinde wird der Schmerz lokalisiert. Im Zwischenhirn befinden sich die Schaltstellen und Filter. Es ist eine Art Autobahnkreuz im Hirn, das aber auch Signale filtert. Im Vorderhirn wird der Schmerz bewertet und eine Schmerzwarnung festgesetzt. Das limbische System ist für die Schmerzaufmerksamkeit, Intensität, für Gefühle und Stressmomente auch als Alarmsystem zuständig. Zur Funktion des Rückenmarks später mehr.

Das Orchester im Gerhirn

Man kann sich die Funktionsweise des Gehirns und die Art und Weise, wie es Schmerzen produziert, wie das Zusammenspiel eines Orchesters vorstellen. Ein gut ausgebildetes Orchester kann viele Tausende Melodien spielen. Es kann dieselben Melodien in unterschiedlichen Tempi, in verschiedenen Tonlagen, mit verschiedenen musikalischen Betonungen und vertauschten Rollen der Musikinstrumente spielen. Abhängig davon, für welches Publikum gespielt wird, können neue Melodien kreiert, alte Melodien neu aufgelegt und Variationen improvisiert werden. Schmerzen kann man sich als eine der vom Orchester gespielten Melodien vorstellen.

Das Orchester spielt nun die Schmerzmusik Gehirnveränderungen die mit chronifizierten Schmerzen einhergehen ist als würde das Orchester in ihrem Gehirn ständig und immer wieder dieselbe Musik spielen. Die Schmerzen bestimmen zunehmend das gesamte Leben – Arbeit, Sport, Emotionen, Freundschaften, Familienleben, Hobbys, Gedanken, Leidenschaften und Glauben. Hier ist es wichtig folgendes zu betonen: Wenn das Gehirn sensibilisiert worden ist, wird nicht nur permanent das Schmerzgefühl produziert. Es kommt auch zu anhaltenden Veränderungen im sympathischen und im parasympathischen System, im Endokrinen, im immunologischen und im motorischen System. Kombiniert können diese Systeme die Schmerzmelodie noch verstärken, das bezeichnen wir als Schmerzgedächtnis; eine konstante Aktivierung von den vielen Schmerzzentren wird auch als Schmerzknotenpunkt bezeichnet.

Das verletzte Körperalarmsystem

Unabhängig davon, welche Gewebe beschädigt wurden, läuft immer ein ähnlicher Heilungsprozess ab. Als erstes entzünden sich die Gewebe. Am Anfang ist das eine gute Sache, weil durch die Entzündung Immun- und Wiederaufbauzellen des Körpers in das betroffene Gebiet gebracht werden. Als nächstes wird eine Narbe gebildet und schließlich wird das Gewebe so gut wie möglich dem Original entsprechend umgebaut. Im gleichen Maße wie das Gewebe heilt, sollten auch die Schmerzen abnehmen.

Säuren und Entzündungen im Gewebe

Stellen sie sich vor, sie sitzen den ganzen Tag, ohne sich zu bewegen am Computer. In solchen Situationen aktiviert der entstandene Säurestau in den Muskeln und anderen Gewebe die chemischen Sensoren. Wenn ihr Gehirn darauf beschließt, dass ihre Muskeln in Gefahr sind und dass sie dagegen etwas tun sollten, dann wird es weh tun. Die Lösung: Bewegung. Einfach sich nur bewegen. Eigentlich sollte uns alle der bloße Gedanke an „saure Gewebe“ dazu bringen aufzustehen und uns zu bewegen.

Muskeln

Muskeln werden oft für Schmerzen verantwortlich gemacht. Ja….Muskeln haben viele Sensoren, so dass sie durchaus ganz erheblich zu einer Schmerzerfahrung beitragen können. Ja….Muskeln können ungesund und schwach werden, besonders wenn sie zu wenig gebraucht werden oder wenn sie auf eine Art und Weise benutzt werden, für die sie nicht geeignet sind. Aber...ein Muskel ernsthaft zu verletzen ist schwierig. Muskulatur ist im allgemeinen sehr reaktionsfähig und sehr dehnbar. Muskulatur hat eine hervorragende Blutversorgung, d.h. nach einer Verletzung sind sie Meister im Heilen. Eine veränderte Muskelaktivität ist Teil unserer Reaktionsantwort auf Verletzungen und Bedrohungen. Kurzfristige Veränderungen haben immer einen bestimmten absehbaren Zweck – wie Flucht. Langfristige Veränderungen der Muskelarbeit können allerdings ungewollte Folgen haben.

Bandscheibe

Die Bezeichnung Bandscheibe ist unglücklich gewählt. Es beschreibt in keinster Weise dieses faszinierende Gebilde. Die Beschreibung von David Butler, Lehrer und Leiter des Neuro Orthopaedic Institute in Adelaide und Dozent an der University of South Australia, als LAEU, sogenannt Lebendige anpassungsfähige Energieumwandler ist passender. - Die äußeren Schichten aller LAEU werden von Nerven versorgt, so dass bei bestehenden Bedrohungen Gefahrensensoren aktiviert werden können - LAEU degenerieren auf natürlichem Wege. Degeneration ist ein normaler Alterungsprozess bei allen Geweben. Es muss dabei nicht zu einer Schmerzerfahrung kommen. Die LAEU ist mit dem umliegenden Wirbelknochen verbunden,wie ein altes Ehepaar. Sie halten zusammen, altern gemeinsam und tanzen gemeinsam durchs Leben. Bei wenigstens 30% aller Personen, die keine Rückenschmerzen haben, findet man LAEU, die sich, manchmal sogar sehr ausgeprägt, in den Rückenmarkskanal vorwölben. Dies nennt man umgangssprachlich auch einen Bandscheibenvorfall oder vorwölbung.

Lernen sie ihre Haut und Weichteile kennen

Die Haut ist eine entscheidende Schutzschicht und unsere wichtigste physische Kontaktfläche zur äußeren Welt, deshalb enthält sie viele Alarmglocken.

  • Hautverletzungen heilen schnell.
  • Haut ist normalerweise sehr beweglich. Sie mag es nicht, wenn sie durch Narben beeinträchtigt wird. Sie mag Bewegung
  • Unter der Haut liegen Faszien. Ein starkes strapazierfähiges Gewebe, das ebenfalls viele Gefahrensensoren enthält. Auch Faszien können vernarben und damit permanent Botschaften an das Gehirn senden
  • Wenn sie die Haut massieren, bewegen sie Gewebe und senden dabei nützliche Impulse an das Gehirn

Gelenke und Knochen

Ein wichtiger Faktor in Bezug auf Gelenke und Schmerzen scheint die Geschwindigkeit zu sein, mit der Gelenke beschädigt werden – wenn die Veränderungen langsam geschehen, schließt das Gehirn wahrscheinlich daraus, dass dort keine wirkliche Gefahr vorliegt. Unbestreitbar ist dagegen bei einer Verrenkung, einer Entzündung oder einer Fraktur Schmerz vorhanden; andererseits kennen die meisten Personen mit abgenutzten Gelenken keinen Schmerz.

Die peripheren Nerven

Überall im Körper gleiten Nerven, wenn sie sich bewegen. Wird diese Beweglichkeit durch Verletzungen oder Krankheiten beeinträchtigt, kann das bei Bewegungen Schmerzen auslösen. Selbst die ausgefallensten bildgebenden Verfahren und Leistungstests können einen beschädigten Nerven nicht immer identifizieren, aber kleinste Nervenprobleme können schon sehr schmerzhaft sein. Nerven können durch Schnitte oder auch Quetschungen und Überdehnungen, durch irritierende Chemikalien um den Nerv herum und bei länger anhaltender Reduktion der Blutversorgung verletzt werden.

Das Rückenmark

spiegelt auf eine verzerrte Weise die Geweberealität wieder. Wenn es zu Veränderungen im Rückenmark gekommen ist, kann das Gehirn keine eindeutigen Informationen mehr über den tatsächlichen Zustand des Körpergewebe empfangen. Eine einzelne Nachricht, die im Rückenmark ankommt wird zu vielen verschiedenen Botschaften umgewandelt, die an das Gehirn weitergeleitet werden. Anders ausgedrückt: Dem Gehirn wird weisgemacht, dass es im Gewebe mehr Gefahren gibt, als dort tatsächlich vorhanden sind. - Es ist, als würde man sie mit einem „steten Tropfen“ der aus dem Wasserhahn auf ihre Stirn fällt, foltern. Jeder kleine Tropfen fühlt sich mit der Zeit immer größer und immer schlimmer an.

Das Gehirn passt sich an

Die beschriebenen Veränderungen im Rückenmark führen auch sofort zu Veränderungen im Gehirn. Die gleichen Veränderungen, von denen man weiß, dass sie bei anhaltenden Schmerzen im Rückenmark auftreten, spielen sich auch in den Schmerzknotenpunkten im Gehirn ab. Das Gehirn muss sich nicht nur auf alle ankommenden Informationen über die Bedrohung einstellen und sie verarbeiten, sondern es kann sich dabei sogar selbst verändern. Aber machen sie sich deshalb keine Sorgen: Unser Gehirne verändern sich nämlich ständig, und diese Veränderung hat eine Erhöhung der Empfindlichkeit zum Ziel, damit dient sie unserem eigenen Schutz. Und wenn sich das Gehirn nicht mehr selbst helfen kann, braucht es Hilfe.

Moderne Schmerzmanagmentmodelle

Modelle des modernen Schmerzmanagment beziehen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über das Nervensystem ein, und sie konzentrieren sich nicht ausschließlich auf die Prozesse in den Geweben.

Diese Modelle berücksichtigen die Bedeutung der Empfindlichkeit des Alarmsystems und die wichtige Rolle von Ängsten, Einstellungen und Überzeugungen bei chronischen Schmerzzuständen.

Wie sie Schmerzen verstehen und wie sie damit umgehen, beeinflusst ihre Schmerzerfahrung genauso wie ihr Leben. Niemand kennt eine einfache Therapie für alle Schmerzen. Schmerzen sind wie Menschen, immer verschieden.

Wissen über Schmerzphysiologie reduziert das Ausmaß des Gefühls von Bedrohung durch Schmerzen. Eine reduzierte Bedrohung verringert die Aktivierung aller Schutzsysteme. Die Verbindung von Aufklärung über Schmerzphysiologie mit Bewegungstherapie erhöht die physische Leistungsfähigkeit, reduziert Schmerzen und verbessert die Lebensqualität.

Wissen

Denken sie daran:

Wissen ist ein sehr wirksames Mittel gegen Schmerzentstehung

Ein praktisches Beispiel: Sie sitzen hier schon eine Weile und verspüren jetzt ein wenig Schmerz. Denken sie darüber nach, was sie über Schmerzen wissen. Überlegen sie, welche Alarmsignale die Schmerzknotenpunkte in ihrem Gehirn aktiviert haben könnten. Warum hat wohl das Orchester angefangen, die Schmerzmelodie zu spielen, obwohl sie doch ihr Gewebe gar nicht belastet haben? Dann lernen sie Ihre Schmerzen kennen.

Strategien

  1. Entscheiden sie, welche Aktivität sie gerne intensiver betreiben wollen.
  2. Ermitteln sie ihren Ausgangswert. Ein Ausgangswert ist die Aktivitätsmenge, die ihnen möglich ist, ohne dass ihre Schmerzen schlimmer werden.
  3. Planen sie Steigerungen……. Seien sie geduldig
  4. Verschlimmern sie ihre Schmerzen nicht, aber „flippen“ sie auch nicht aus, falls es doch dazu kommt. Halten sie durch.
  5. Es ist eine Frage des Lebensstils. Sie werden ihr Leben kurzfristig etwas mehr planen müssen. Es wird ihnen gut tun, fröhliche und von Schmerzen ablenkende Aktivitäten zu finden, weil sie bekanntermaßen positive physiologische Einflüsse auf ihr Alarmsystem und ihre Schmerzknotenpunkte haben.

Fakten zu Schmerz und Stress

Als Stress bezeichnen wir eine geistige und körperliche Alarmreaktion des Körpers auf erhöhte Belastungen.

Das ist zunächst einmal ein ganz natürlicher Vorgang; es gilt jedoch heute als gesichert, dass vor allem lang andauernder, nicht bewältigter Stress die Gesundheit beeinträchtigen und das Auftreten von Krankheiten und/oder Schmerzen begünstigen kann.

Die Entstehung lang anhaltender Schmerzen, die nicht mit einer körperlichen Schädigung einhergehen, wird besonders durch Stress begünstigt.

Sowohl körperlicher, aber auch psychischer oder sozialer Stress gehen oft einher mit andauernder muskulärer Anspannung.

Dieser, durch andauernde Anspannung auf den Körper wirkende Druck oder Zug, verändert die Nervensensibilität.

So kann es in Folge der Dauerspannung zu Schmerzen in Muskeln, Sehnenansätzen, Knochenhaut oder im Bindegewebe/Faszien kommen.

Es entsteht ein Teufelskreislauf aus Anspannung, Schmerz, Bewegungseinschränkung und schneller Erschöpfung. Das Orchester spielt die Schmerzmelodie.

Der Herzschlag und der Blutdruck verändern sich. Wichtige Körperfunktionen wie Immunsystem, Fettstoffwechsel und Verdauung werden reduziert.

Vielleicht haben Sie diese Erfahrungen selbst schon in der einen oder anderen Form gemacht.

Langfristig können Schlafstörungen, Immunschwäche, Bluthochdruck und chronische Schmerzen etc. entstehen. Im schlimmsten Fall führt das zu einem Burnout.

Herzratenvariabilität-Messung

Die individuelle Stressbelastung kann zum Beispiel über die Herzratenvariabilität-Messung (HRV) erfasst werden. HRV steht für Herzratenvaribilität. Diese gibt an, in welchen zeitlichen Abständen unser Herz schlägt und ist somit ein Maß für die Regulationsfähigkeit des Herzens. Je mehr der Herzschlag variiert, umso besser ist die Anpassungsfähigkeit des Herzens an die Umwelt und auch auf innere Reize. Umgekehrt gilt, je regelmäßiger das Herz schlägt, desto mehr Stress erfährt der Körper. Eine optimale Versorgung mit z.B. Vitamin-B1, B6, B12, C, Niacin, Biotin, Folsäure und Mangan trägt wesentlich dazu bei, wichtige psychische Funktionen zu normalisieren und somit uns zu einer wichtigen Harmonisierung, Stressverarbeitung und Schmerzreduzierung zu führen.

Ernährung

Obst und Gemüse enthalten viele Mikronährstoffe – aber nur im frischen Zustand. Durch Transport, Lagerung, Konservierung und Kochen werden viele dieser wertvollen Mikronährstoffe zerstört.Selbst wenn Sie täglich viel Obst, Gemüse und Salat essen, kann ein chronischer Mikronährstoffmangel entstehen.

Da eine ausreichende Mikronährstoffversorgung die Basis für Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist, müssen Sie Mikronährstofflücken mit Unterstützung geeigneter Präparate schließen. HCK-Mikronährstoffe sind Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren, Quasi-Vitamine, Bioflavonoide und Ballaststoffe, die in ein rein pflanzliches Hydrokolloid eingearbeitet werden

Warum sind individuell abgestimmte HCK-Mikronährstoffe für mich das Beste?

eder Mensch ist einzigartig! Das gilt auch für seinen tatsächlichen Bedarf an Mikronährstoffen. Folgende Faktoren sind maßgebend:

  • Alter, Geschlecht, Körpergewicht
  • Ernährungsgewohnheiten, Genussmittel
  • Umweltbelastungen, Rauchen
  • Stressbelastungen, sportliche Aktivitäten
  • familiäre, genetische Dispositionen
  • Gesundheitszustand, Störungen, Erkrankungen Medikamente

Alleine unter Berücksichtigung dieser wesentlichen Faktoren ist es völlig unsinnig den lebensnotwendigen Mikronährstoffbedarf für alle oder einzelne Gruppen als Durchschnittswert bestimmen zu wollen.

Auf der Basis der erhaltenen Rezeptur wird ihre persönliche Mischung mit HCK-Substanzen zusammengestellt. Alle für sie wichtigen Nährstoffe auf einem Löffel

Mikrostromtherapie

Noch eine Möglichkeit ist Chronische Schmerzen mit der Mikrostromtherapie zu behandeln
Entwickelt wurde die Mikrostromtherapie aus der Überlegung heraus, dass der Organismus der Menschen am ehesten mit den Stromstärken beeinflussbar ist, die er auch selbst generiert. Jede Zelle in unserem Körper arbeitet mit Energie. Diese ist im Mikroampere-Bereich messbar.

Wurde das Gewebe bereits geschädigt, dann verlaufen diese Energiegewinnung, Proteinsynthese und Membrantransport innerhalb der Zellen schlechter. Den Zellen fällt es dann umso schwerer, dass diese wieder gesunden. Mit Hilfe von Mikroströmen kann die Zelltätigkeit angeregt und verbessert werden. Dank der Schmerztherapie wird auch im Gehirn die Schmerzempfindung beeinflusst. Eine „arbeitende“ Zelle signalisiert, dass es ihr gut geht und nicht mehr „weh tut“.

Worauf kommt es an?

Die Behandlung von Schmerzen ist oft schwierig, erfordert Spezialisten und eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Fachleute.

Entscheidend für den Erfolg aber ist das Engagement des Betroffenen selbst, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, ist notwendig, damit Behandlungsmaßnahmen auch langfristig erfolgreich sind.

Veränderung setzt Wissen voraus. Nur wer den Sinn einer Maßnahme für sich erkannt hat, ist motiviert etwas zu verändern.

So sind auch wir daran interessiert, Veränderungen zu ermöglichen. Unser Wissen, unser Können, unser Engagement für den Menschen in vielfältiger Form steht Ihnen zu Verfügung. Beratung in der Orthomolekularen Medizin, gezielte Versorgung von Vital-und Nährstoffen, Elektrotherapie wie Mikrostrombehandlung oder Stoßwelle, Ultraschallbehandlung Manuelle Therapie Physiotherapie Gerätegestützte Physiotherapie Pilates-Gerätetraining Fasziale Behandlungen Myo-Reflex-Therapie und vieles mehr!